Nachruf: Professor Dr. Klaus Wiemann (18. Juli 1934 - 04. März 2025)
Nach seiner Tätigkeit als Oberstudienrat wurde er in den 1970er-Jahren auf eine Professur an die Ruhr-Universität Bochum berufen. Wenige Jahre später folgte er dem Ruf auf eine C4-Professur an die Bergische Universität Gesamthochschule Wuppertal, wo er bis zu seiner Emeritierung im Jahr 2000 das Fachgebiet Bewegungslehre und Biomechanik in der Sportwissenschaft vertrat.
Neben seiner wissenschaftlichen Arbeit war er ein leidenschaftlicher Lehrer. Seine Lehrveranstaltungen waren geprägt von großem Engagement und einem besonderen Gespür für didaktische Vermittlung. Sein Leitsatz bleibt unvergessen:
„Wenn meine Schüler etwas nicht verstanden haben, dann muss zuallererst ich mich fragen, was ich falsch gemacht habe.“
Er war begeisterter Turner und Skifahrer – nicht nur theoretisch, sondern bis ins hohe Alter aktiv. Legendär waren seine spontanen Geräteturn-Demonstrationen, wenn niemand aus der Studierendengruppe dazu in der Lage war.
Seine Forschung zeichnete sich durch große Neugier und Genauigkeit aus. Besonders seine Studien zu den Effekten des Dehnens haben das Verständnis von Dehnungstraining in Sport und Therapie nachhaltig verändert. Auch seine Arbeiten zur Funktion zweigelenkiger Muskeln im Laufsport bleiben bedeutend – ein von ihm mitentwickeltes Sprintkrafttrainingsgerät wird bis heute am Olympiastützpunkt Dortmund genutzt.
Die Fakultät verliert mit ihm einen herausragenden Kollegen. Unser Mitgefühl gilt seiner Familie und allen, die ihm nahestanden.