Fakultät für Human- und Sozialwissenschaften

Lebensführung und Altern

Bildung, Bewegung und kognitive Fitness über die Lebensspanne

Die Gesellschaft steht vor tiefgreifenden demografischen Veränderungen. Prognosen zufolge wird sich der Anteil der über 65-Jährigen in Deutschland bis zum Jahr 2060 auf rund ein Drittel der Gesamtbevölkerung erhöhen. Mit der steigenden Lebenserwartung wächst jedoch auch die Zahl der Menschen, die von pathologischen, bspw. demenziellen Erkrankungen, und von nicht-pathologischen Alternsprozessen betroffen sind. Dies stellt bisweilen nicht nur für die Betroffenen eine große Belastung dar, sondern führt auch zu gesellschaftlichen Herausforderungen.

Gleichzeitig zeigen Studien, dass Alterungsprozesse sehr individuell verlaufen. Während manche Menschen auch im hohen Alter geistig fit und aktiv bleiben, erleben andere bereits deutlich früher diverse Einschränkungen. Diese Unterschiede werfen zentrale Fragen auf: Was trägt dazu bei, dass manche Menschen ihre geistige Leistungsfähigkeit länger erhalten können als andere? Welche Rolle spielt die Lebensführung – etwa in Bezug auf körperliche Aktivität, kognitive Stimulation oder Bildungsbiografien – für Altern? Welche Relevanz haben dabei soziale Kontexte und gesellschaftliche Rahmungen? 

Diesen Fragen widmet sich der interdisziplinäre Forschungsbereich „Lebensführung und Altern“. Ziel ist es zu verstehen, welche Faktoren der Lebensführung einen Abbau im Alter verlangsamen oder gar verhindern können und wie dadurch sowohl individuelle Lebensqualität, Wohlbefinden als auch gesellschaftliche Bedingungen positiv beeinflusst werden können.

  • Wie können Menschen gesund altern und lange kognitiv leistungsfähig bleiben?
  • Wieso scheinen Menschen unterschiedlich schnell zu altern?
  • Welchen Einfluss hat die Lebensführung, insbesondere Sport und Bewegung, kognitiv fordernde Tätigkeiten und Bildungsaktivitäten, auf Alterungsprozesse?
  • Was sind Risiko- und Schutzfaktoren?
  • In welchen Lebensphasen und in welchem Alter haben sie einen besonders großen Einfluss?
  • Welche gesellschaftlichen Rahmungen bedingen eine nachhaltig gesunde Lebensführung über die Lebensspanne?

  • Qualitative biographische Interviews
  • Quantitative Befragungen
  • Experimentelle Labor- und Onlineuntersuchungen
  • Längs- und querschnittliche Untersuchungen

  • Individuen
  • Gruppen

  • Was kann jede*r Einzelne tun, um gesund zu altern und lange leistungsfähig zu bleiben?
  • Welche Art der Lebensführung ist vorteilhaft für den Erhalt der kognitiven Fitness und des Wohlbefindens?
  • Welche Voraussetzungen und Bedingungen lassen sich für aktive Bildungsgestaltungen auch im höheren Alter identifizieren?