Fakultät für Human- und Sozialwissenschaften

Nachruf Prof. Dr. Klaus Türk (2.10.1944 – 16.8.2023)

20.09.2023|10:39 Uhr

Unser ehemaliger Kollege, Klaus Türk, ist im Alter von 78 Jahren verstorben. Klaus Türk hatte von 1990 bis 2007 die Professur für Allgemeine Soziologie, mit besonderer Berücksichtigung der Soziologie von Organisation und Arbeit, inne. Als ein von Kollegen und Kolleginnen, seinen Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen und den Studierenden hochgeschätzter Hochschullehrer war er eine tragende Säule der Wuppertaler Soziologie. Wer ihn kannte, sei es als Lehrer oder als Kollegen, war beeindruckt von seinem scharfen Verstand, mit dem er theoretische und methodische Argumentationen durchleuchtete und von seinem umfassenden Wissen. Er hatte den Ruf, die Schwachstelle in jedem Gedankengang, den man ihm präsentierte, unmittelbar ausleuchten zu können – und das absolut zu Recht.

Für seinen wissenschaftlichen Schwerpunkt, die Soziologie der Organisation, verfasste er mehrere Bücher, die zu damaligen Standardwerken des Gebietes wurden, so die „Grundlagen einer Pathologie der Organisation“ (1976) und das Einführungswerk „Soziologie der Organisation“ (1978). In seinen späteren Arbeiten baute er diese Gedanken aus zu einer Theorie der Herrschaft und griff dabei auch auf historische Einsichten zurück. Auch machte er seine Liebe zur Malerei, die auch durch seine Frau Bettina und deren Tätigkeit angeregt war, für seine wissenschaftliche Arbeit fruchtbar. In dem eindrücklichen Band „Bilder der Arbeit“ (2000) machte er dies auch einem breiteren Publikum zugänglich.

Klaus Türk war ein loyaler und von allen hochrespektierter Kollege, ein Wissenschaftler von Format und während mehrerer Jahre auch ein für seine Effizienz geschätzter Fachsprecher der Soziologie und Dekan des damaligen Fachbereichs 1 (1995-1997). Als er 2007 vor Erreichung der Altersgrenze in den Ruhestand trat, hinterließ er eine spürbare Lücke. Wir trauern um einen scharfsinnigen und feinsinnigen Denker und einen besonderen Kollegen.

Die Verfasserin, Prof. Dr. Doris Bühler-Niederberger (Rudolf-Carnap-Seniorprofessorin), im Namen aller Kolleg:innen und Mitarbeiter:innen der Fakultät für Human- und Sozialwissenschaften sowie aller Ehemaligen und Studierenden.

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